Selbst Politprofis sind schon in die Falle getappt. Denn dass es bei der Islamkonferenz 2018 auch Blutwurst aus Schweinfleisch auf dem Buffet gab, wurde in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Werbetreibende müssen deshalb aus solchen Vorkommnissen ihre Lehren ziehen. Denn bei Speisen werden Menschen zunehmend sensibler, ihre Anforderungen vielfältiger. Das beeinflusst auch den Einkauf von Werbeartikeln. Halal Süßigkeiten oder koschere Leckereien sollten heute ganz selbstverständlich mitgedacht werden.
Das mag mancher als übertrieben sehen. Doch durch die die sozialen Medien kann sich eine relativ begrenzte Nachlässigkeit oder auch ein Fehler ganz schnell zu einer bundesweiten Welle an Negativ-PR auswachsen. Der inzwischen sprichwörtliche „Shitstorm“ ist schnell ausgelöst. Er kann eine Marke aber auf Jahre beschädigen.


Was bedeutet halal und koscher bei Süßigkeiten als Werbeartikel?
Essen ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Es löst tiefe, oft unbewusste Emotionen aus. Nicht zufällig haben die Weltreligionen umfangreiche Speisevorschriften erlassen.
In Westeuropa sind für Werbetreibende vor allem
- christliche
- jüdische (koscher)
- islamische (halal)
Speisevorschriften wichtig.
Gläubigen Katholiken ist im Jahreskreis jeweils freitags sowie in der Passionszeit und im Advent Fasten auferlegt. Evangelische Christen kennen meist keine strikten Speisevorschriften. Jedoch wird in den letzten Jahren auch hier das Fasten vor Ostern wichtiger.
Damit Lebensmittel, also auch Werbeartikel, koscher oder halal sind, müssen umfangreiche und für Laien nicht leicht durchschaubare Vorschriften eingehalten werden. Denn in der Regel vergeben religiöse Würdenträger die entsprechenden Zertifikate.
Wann sind Gummibärchen halal oder Süßigkeiten koscher?
Für Halal-Werbeartikel in Deutschland ist keine zentrale Liste bekannt. Lebensmittelhersteller können ihre Produkte jedoch gemäß der islamischen Speisevorschriften zertifizieren lassen.
Bei der Wahl des richtigen süßen Werbemittels sollte man sich aber auch klar machen, dass religiöse Speisevorschriften in Europa nur von (streng) Gläubigen befolgt werden müssen. Vegane Süßwaren sind bei vielen großen Religionsgemeinschaften in Europa erlaubt. Denn veganes Fruchtgummi enthält beispielsweise keine Gelatine, also kein Produkt vom Schwein.
In anderen Regionen der Welt kann das anders gehandhabt werden. Deshalb ist qualifizierte Beratung durch Fachleute für interkulturelle Kommunikation zu empfehlen.