Die Qualität beim Werbeartikel wurde lange unterschätzt. Innovative Agenturen und Marketing-Verantwortliche wissen heute jedoch um die Macht der haptischen Werbung und beziehen Werbemittel in ihren Marketing-Mix ganz selbstverständlich mit ein.
Die Budgets werden jedoch zumeist nicht höher. Deshalb kommen Industriekunden schnell in die Versuchung, als allererstes auf den Preis zu schauen. Ist das eine gute Idee? Natürlich nicht. Bei Werbeartikel genauso wenig wie bei anderen Investitionen. Denn bei Werbung handelt es sich um Investition. Firmen oder Organisationen investieren damit effektiv in ihr Markenbild, ihre Bekanntheit, ihr Image.
Der Berührungs-Effekt bei Werbeartikeln
Die Werbeartikel-Wirkungsstudie des GWW weist nach, dass 98% der Kernzielgruppe Werbeartikel besitzen und diese auch benutzen. Das bedeutet, die Werbebotschaft darauf wird mehrfach gesehen.
Bereits 2016 zeigte die Studie, dass Werbeartikel sehr große Erinnerungseffekte auslösen. Denn neueste Erkenntnisse zur multisensorischen Werbung beweisen, dass Werbung, die mit mehr als einem Sinnesorgan wahrgenommen wird, um ein Vielfaches wirksamer ist.
Dem haptischen Sinn kommt dabei besondere Bedeutung zu. Das heißt konkret, wenn sich ein Werbeartikel nicht gut anfühlt, ist er weniger wirksam. Für textile Werbung gilt das natürlich noch einmal mehr, schließlich kommt der Werbetreibende hier dem Empfänger buchstäblich „hautnah“.
Doch Qualität wirkt nicht nur einseitig positiv. Inzwischen ist auch nachgewiesen, dass sich das Bild eines Unternehmens durch eine mangelhafte Qualität des Werbeartikels nachweislich verschlechtert.
Bereits in der GWW-Wirkungsstudie von 2016 wurde aufgedeckt, dass die Empfänger mit der Qualität der Werbeartikel nicht immer zufrieden sind. Ähnlich wie 2011 (41%) und 2013 (46%) waren auch 2016 (39%) weniger als die Hälfte der Befragten der Meinung, dass die Werbemittel eine hervorragende Qualität haben.
Für Werbetreibende kann das nur heißen, das bei begrenztem Budget der Qualitäts-Aspekt klar über Quantität gestellt werden muss. Denn minderwertige Werbemittel strahlen negativ auf das Image des Unternehmens aus, das sie verteilt. Es findet ein Image-Transfer statt: Wer minderwertige Werbeartikel verteilt, der bietet in den Augen der Zielgruppe auch Waren und Dienstleistungen fragwürdiger Qualität an.
Werbeartikel in nachhaltiger Qualität
Das Thema Nachhaltigkeit ist heute zu Recht in aller Munde. Das macht auch vor Werbemitteln nicht halt. Ein Werbeartikel, der unbenutzt weggeworfen wird, ist verschwendet, im ökologischen wie im ökonomischen Sinne. Das gilt zunächst einmal unabhängig von seinen sonstigen Eigenschaften.
Nachhaltigkeit definiert sich über die Säulen fairer Handel, aktiver Umweltschutz und soziale Verantwortung. Bei extrem preisgünstigen Werbeartikeln können eine oder mehrere Säulen schon mal unter die Räder kommen. Der Image-Schaden für das verteilende Unternehmen ist dann unter Umständen enorm und langanhaltend. Denn gerade in Branchen, in denen soziale Medien eine große Rolle spielen, kann sich ein „Shitstorm“ in Stunden zu einer riesigen Welle von Negativ-PR aufbauen.
Auch den rechtlichen Aspekt sollte man nicht ganz außer Acht lassen: Bereits seit 2004 schreibt das Geräte- und Produktionssicherheitsgesetz (GPSG) vor, dass Verbraucherprodukte eine Identifikations- und Herstellerkennzeichnung aufweisen müssen.
Bei Werbeartikeln wird bei Beanstandungen deshalb zunächst der Werbetreibende angesprochen werden, denn sein Name und Logo stehen ja auf dem Produkt. Natürlich kann er bei Problemen seine Lieferkette in Regress nehmen. Doch den Aufwand und den Image-Schaden trägt er allein.
Es ist deshalb bei Werbeartikeln sinnvoll, sich auf zertifizierte Produkte aus europäischer Herstellung oder anerkanntem Import zu konzentrieren. So kann man Problemen mit Produkthaftung von vorneherein aus dem Weg gehen.
Wie findet man qualitativ hochwertige Werbeartikel?
Für Werbeartikel sollte man sich online oder offline an etablierte, vertrauenswürdige Händler wenden. Wer Werbeartikel zum Kampfpreis aus fragwürdigen Quellen ordert, zahlt weniger als anderswo – aber womöglich später mit dem guten Ruf seines Unternehmens.


Checkliste für Werbeartikel-Qualität:
- Vertrauenswürdiger Händler
- Zertifizierte Produktqualität (CE, ISO 9001, Öko-Siegel…)
- Hochwertige Haptik und Optik
- Langlebigkeit
- Kann nachgefüllt oder repariert werden
- Praktische Anwendung
- Zertifiziert schadstoffarm (z.B. ÖkoTex)
- Fair hergestellt und gehandelt (z.B. Fair Trade)
Schon Aldo Gucci wusste: „An Qualität erinnert man sich lange, nachdem der Preis vergessen ist.“ Er war zwar Modeunternehmer. Aber trotzdem sollte man sich seine Anregung in puncto Qualität bei Werbeartikeln zu Herzen nehmen…